Allgemein
Die Rhizarthrose ist eine sehr häufige Verschleißerscheinung des Gelenks der Daumenwurzel. Es sind etwa 15 mal mehr Frauen betroffen als Männer. Meist beginnt die Erkrankung an der nicht dominanten Hand, also bei Rechtshändern zuerst links. Ungefähr ein Drittel aller Frauen ab 50 Jahren leidet an einer Rhizarthrose.
Zu Beginn schmerzen in erster Linie kraftvolle Spitzgriffbewegungen, wie beim Aufschrauben fest verschlossener Tuben, beim Schlüssel umdrehen und dergleichen. Später können beispielsweise Putzlumpen nur unter Schmerzen ausgewrungen werden, selbst das Umblättern von Buchseiten kann sehr unangenehm sein. Im Endstadium liegen dauerhafte stechende Schmerzen bei zunehmender Schwellung und Deformierung des Gelenks vor.
Behandlung
Anfangs empfehlen wir lokal abschwellende und schmerzlindernde Maßnahmen. Die Diagnose kann mit einem Röntgenbild gefestigt werden. Bei unklaren Befunden ist eine Arthroskopie des Daumensattelgelenkes zu empfehlen. Die Ruhigstellung in einer Daumenschiene im Wechsel mit krankengymnastischen Dehnübungen kann Linderung bringen. Bei fortbestehenden Schmerzen trotz konservativer Therapie empfehlen wir eine Operation.
Operation
Als erster Schritt wird oft die Arthroskopie des Daumensattelgelenkes ambulant erfolgen. Die Operation wird in der Regel ambulant in Vollnarkose durchgeführt. Über 2 kleine Schnitte werden Kamera und Instrumente eingeführt.
Es ist dem Operateur möglich, zum einen bei unklaren Befunden die Diagnose zu sichern, zum anderen können bereits therapeutische Maßnahmen ergriffen werden.
Bei fortgeschrittener Arthrose werden nach einem Intervall die Beschwerden erneut auftreten. Um eine definitive Lösung der Daumensattelgelenksarthrose zu erzielen sind dann weitere Operationen nötig. Von den Alternativen Resektionsarthroplastik, Endoprothese, Versteifung bevorzugen wir eine spezielle Form der Arthroplastik, die wir als RATA (Resektions-Augmentations-Transfixations Arthroplastik) bezeichnen. Sie gewährt bei voller Beweglichkeit des Daumens eine dauerhafte Schmerzreduktion bis Schmerzfreiheit. Fremdmaterial ist nicht erforderlich. Eine Sehnenentnahme oder Sehnenverpflanzung findet nicht statt, so dass die Hebedefektmorbidität (Beschwerden an der Sehnenentnahmestelle) entfällt.
Die RATA wird in der Regel stationär in Vollnarkose durchgeführt. Über einen kleinen Schnitt wird das defekte große Vieleckbein (os trapezium) entfernt. Die Daumensattelgelenkskapsel wird ohne Fremdmaterial verstärkt und der Daumenmittelhandknochen mit dem Zeigefingermittelhandknochen über einen sogenannten Kirschnerdraht (Metallstift) zusammengespannt.
Dieser Draht verbleibt ca 6 Wochen. In dieser Zeit kann eine stabile Vernarbung einsetzten, die auch die entstandene Lücke füllt. Wenn der Stift entfernt wird, verbleibt ausreichend Platz für den Daumenmittelhandknochen, ohne daß dieser instabil wird.
Nach der Operation
Zunächst wird der Daumen in einer Kunststoffschiene ruhiggestellt. Die andern Finger bleiben beweglich. Nach 2 Wochen muß die Daumen-Kunststoffschiene nur noch nachts getragen werden, tagsüber wird eine Klettverschluß Daumenschiene angelegt. Der feste Faustschluß, oder z.B. das Abstützen mit dem Daumenballen ist bis zur Entfernung des Drahtstiftes 6 Wochen nach RATA nicht erlaubt, da sonst der Stift brechen könnte. Die Ergebnisse nach erfolgreicher Operation sind sehr gut. In 98% sind die Patienten spätestens nach 6 Monaten deutlich beschwerdegebessert oder schmerzfrei.